Pressemitteilung: Parlamentarier Patenschaft für Shahnewaz Chowdhury

++ MdB Kathrin Henneberger übernimmt Parlamentarier Patenschaft für Ingenieur in Bangladesch ++

Im Rahmen des Programmes des Deutschen Bundestags „Parlamentarier schützen Parlamentarier“ hat Kathrin Henneberger, grüne Bundestagsabgeordnete und im Auschuss Klima & Energie sowie Obfrau im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, eine Patenschaft für Shahnewaz Chowdhury übernommen.

Der bangladeschische Ingenieur und Klimaaktivist hatte sich im Mai 2021 auf Facebook kritisch zu einem Kohlekraftwerk in seiner Heimatregionen um die Stadt Gandamara geäußert – bei Protesten gegen das Kraftwerk waren zuvor 12 Menschen ums Leben gekommen. Am 28. Mai 2021 wurde Shahnewaz Chowdhury aufgrund seiner Meinungsäußerung auf Facebook verhaftet. Im Rahmen des Patenschaftsprogramms möchte Frau Henneberger darauf hinwirken, dass alle Anklagepunkte gegen Shahnewaz fallen gelassen werden .

„Freie Meinungsäußerung ist ein Menschenrecht und darf nicht eingeschränkt werden. Kritik an der Nutzung von Kohlekraft darf keine Schikanen zur Folge haben, deshalb habe ich eine parlamentarische Schutz-Patenschaft für Shahnewaz übernommen. Er muss wieder ein normales Leben führen können, ohne die Furcht erneut verhaftet zu werden.

Da meine Wahlkreisregion am Tagebau Garzweiler auch beständig mit den Auswirkungen der Kohlekraft konfrontiert ist, ist es mir wichtig Menschen zu unterstützen, die sich ebenfalls gegen Kohle engagieren – aber mit unvergleichbaren Repressionen rechnen müssen. Da Bangladesch zudem zu den am stärksten von der Klimakrise betroffenen Regionen gehört, ist eine Zusammenarbeit für mehr Klimaschutz sowie Klimaresilienz besonders wichtig “

Mehr Informationen zum Fall von Shahnewaz:

https://www.amnesty.de/mitmachen/petition/bangladesch-klima-aktivist-drohen-10-jahre-haft

Informationen zum Programm „Parlamentarier schützen Parlamentarier“ (PsP):

Seit 2003 gibt es die Aktion des Deutschen Bundestages „Parlamentarier schützen Parlamentarier“ (PsP). Damit fördert er die Umsetzung der Selbstverpflichtung, einen Beitrag zum Schutz und zur Förderung der Menschenrechte zu leisten. Das Programm hat zum Ziel, dass Parlamentarier*innen des Deutschen Bundestags, gefährdeten ausländischen Kolleg*innen sowie Menschenrechtsverteidiger*innen helfen können, indem sie mit ihrer Patenschaft und den damit verbundenen Aktivitäten ein Zeichen setzen.

https://www.bundestag.de/ausschuesse/a17_menschenrechte/psp-875650

Informationen zu Bangladesch:

Bangladesch gehört zu den Ländern, die historisch gesehen am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben, aber am stärksten von ihr betroffen sein werden. Ein großer Teil des Landes liegt unter dem Meeresspiegel. Trotzdem plant die Regierung in Bangladesch den Bau mehrerer Kohlekraftwerke, meist in Joint Ventures mit ausländischen Firmen bzw. finanziert durch ausländische Banken, auch aus Deutschland. Neben den dadurch entstehenden Emissionen, kritisieren zivilgesellschaftliche Organisationen immer wieder, dass Umwelt- und Sozialstandards nicht eingehalten werden. So plant die Regierung bspw. den Bau eines Kohlekraftwerkes inmitten der Sundarbans, den weltweit größten Mangrovenwäldern, von denen 2.000.000 Menschen abhängig sind.

https://www.boell.de/sites/default/files/2022-09/boell-kohle-kapital-konflikte.pdf

Pressekontakt

Alexander Volk-Schneider
Presse & Öffentlichkeitsarbeit bei Kathrin Henneberger, MdB

0152 54131002
kathrin.henneberger.ma04@bundestag.de