Der Kohleausstieg im Rheinland ist besiegelt. Durch ihn wurden Berverath, Keyenberg, Kuckum, Unter- und Oberwestrich und die Holzweiler Höfe sowie Morschenich (künftig Bürgewald) endgültig gerettet.
Mit der Rettung der Dörfer und Höfe beginnt jetzt die Zeit des Wiederaufbaus und Neuentwicklung des gemeinschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens der Region. Aktuell sehen sich die Menschen jedoch mit vielen Problemen konfrontiert: Etliche Wohngebäude stehen leer, verfallen oder weisen Schäden durch die Absenkung des Grundwassers auf. Gemeinschaftsräume sind Mangelware, denn häufig gehören die Räume noch RWE. So ist die Keyenberger Kirche verschlossen und Infrastrukturen wie Kindertagesstätten, Grundschulen, Ärzt*innen sowie Bäckereien fehlen.
In unserem öffentlichen Fachgespräch sprechen wir mit Vertreter*innen der Tagebau-Anrainer und Zuständigen aus Kommunal-, Landes- und Bundespolitik und diskutieren über Ideen, Konzepte und Bedürfnisse, um den Dörfern einen Neubeginn zu ermöglichen. Wie können die Dörfer wieder belebt, öffentliche Infrastruktur geschaffen und Naturräume besser geschützt werden? Welche Rolle spielt ein nachhaltiger Strukturwandel?
Das Fachgespräch wird der Auftakt einer mehrteiligen Reihe zu Perspektiven nach dem Kohleausstieg sein. Das zweite Fachgespräch am 24.6.2024 wird die Finanzierung der Wiedernutzbarmachung der Flächen und der Ewigkeitskosten des Tagebaus in den deutschen Kohlerevieren thematisieren. Das dritte Fachgespräch am 01.07.2024 wird die Wasserproblematik des Kohlebergbaus im Lausitzer und mitteldeutschen Revier in den Blick nehmen.