Zum Ende des „SDG Gipfels“ und Start des „Climate Ambition Summits“ in New York, erklären Agnieszka Brugger, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende, und Kathrin Henneberger, Obfrau im Unterausschuss für internationale Klima- und Energiepolitik:
Der SDG Gipfel und Climate Ambition Summit in New York verdeutlichen, dass die Weltgemeinschaft den Krisen unserer Zeit nur mit Zusammenarbeit und Partnerschaft begegnen kann. Wer die Klimakrise mit ihren verheerenden Folgen stoppen will, muss dabei auf ein Ende der fossilen Energien sowie einen globalen Ausbau der Erneuerbaren setzen. Globale Investitionen in soziale Infrastruktur, Bildung, Gesundheit sowie Umweltschutz bilden die Grundlagen für eine nachhaltige und klimagerechte Zukunft. Der Gipfel zu den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen zeigt leider eine erschütternde Halbzeitbilanz. Wir sind noch weit davon entfernt, die 17 international mit großer Strahlkraft und als Meilenstein des Multilateralismus vereinbarten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Während die Ziele in den vergangenen Jahren bereits zu langsam erreicht wurden, haben diese Krisen einige der Fortschritte zunichtegemacht. Angefangen bei der COVID-19-Pandemie über den globalen Notstand bei Klima- und Biodiversität bis hin zu den geopolitischen und sozioökonomischen Folgen des Angriffskriegs auf die Ukraine erleben wir derzeit eine Ära von Krisen und Konflikten.
Die Auswirkungen sind am stärksten bei den vulnerabelsten Bevölkerungsgruppen spürbar, insbesondere durch stark steigende Nahrungsmittel- und Energiepreise. Diese Bedrohungen sind sehr real und stellen eine ernsthafte Gefahr für das Überleben und Wohlergehen von Millionen von Menschen dar.
Insbesondere die Folgen der Klimakrise verschlimmern und verschärfen bestehende Krisen. Der Climate Ambition Summit ist daher ein wichtiges Forum, bei dem Akteure aus Regierungen, Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft sowie Finanzwesen zusammentreffen, um das Tempo beim Klimaschutz zu erhöhen. Das ist dringend notwendig.
Obwohl in den letzten Jahren bei internationalen Klimaverhandlungen Fortschritte erzielt wurden – wie beispielsweise die Entscheidung zur Einrichtung eines globalen Fonds für klimabedingter Verluste und Schäden („Loss and Damage Fund“) -, wird die Gefahr immer größer, dass die 1,5 Grad Grenze überschritten wird.
Mit Blick auf den Climate Ambition Summit und die diesjährige 28. Weltklimakonferenz ist es besonders wichtig, ein globales Ziel zum Ausbau der Erneuerbaren Energien und ein globales Ende der fossilen Energien auszuhandeln. Gleichzeitig müssen mehr Mittel für globalen Klimaschutz und Klimaanpassung bereitgestellt werden und die versprochenen 100 Mrd. US$ pro Jahr für die internationale Klimafinanzierung endlich zur Verfügung gestellt werden. Der “Fonds für Verluste und Schäden” benötigt eine klimagerechte Ausgestaltung und eine schnelle Verfügbarkeit – das zeigen auch zunehmende Extremwetterereignisse wie aktuell in Libyen sowie in Pakistan im letzten Jahr.
[1] www.2030agenda.de/sites/default/files/2023-08/Halbzeitbilanz_Ziel_13.pdf