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Klima-Dystopie in Pakistan – Klimafinanzierung für Umgang mit Schäden und Verlusten jetzt

Zur Flutkatastrophein Pakistan äußern sich Kathrin Henneberger, Obfrau im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und Mitglied im Ausschuss für Klimaschutz und Energie sowie Schahina Gambir, Mitglied im Auswärtigen Ausschuss:

Die Auswirkungen der Klimakrise werden immer deutlicher und extremer. Der Hilferuf aus Pakistan verdeutlicht, wie groß die Gefahr ist: Der schwerste Monsunregen seit 30 Jahren forderte bereits tausende Menschenleben. Pakistan, dessen Bewohner:innen zu über 40 Prozent von Landwirtschaft abhängig sind, hat den Notstand ausgerufen. Mehr als 80.000 Hektar Ackerland sind bisher durch die Überschwemmungen beschädigt, über 33 Millionen Menschen sind insgesamt von den Fluten betroffen. Das Ausmaß der Zerstörung hinterlässt Schäden in Milliardenhöhe, die nicht durch humanitäre Hilfe alleine gedeckt werden können. Die pakistanische Klimaministerin Sherry Rehman spricht gar von einer „Klima-Dystopie“.

Pakistan braucht Hilfe auch aus Deutschland. Hier gilt es als Mitverursacher der Klimakrise Verantwortung zu übernehmen. Vor allem die Existenzen jener Menschen, die am stärksten von Extremwetterereignissen sowie den Langzeitfolgen der Klimakrise des Klimawandels betroffen sind, müssen dabei im Mittelpunkt stehen. Das verdeutlicht die Bedeutung der Einsetzung einer Loss and Damage Finance Facility, bei der anstehenden Weltklimakonferenz, COP27, in Ägypten. Das Thema sollte in den Mittelpunkt der globalen Klimapolitik gestellt werden.

Das Angebot von Versicherungsmodellen, wie zum Beispiel den geplanten Klimarisiko-Schutzschirm, darf hier nur ein zusätzliches Angebot sein und ersetzt nicht die finanzielle Unterstützung, welche die Menschen im Globalen Süden im Katastrophenfall so dringend benötigen, um die ökonomischen sowie nicht-ökonomischen Folgen der Klimakrise zu adressieren.