COP29: Verursacher in die Verantwortung nehmen

Zum Beginn der 29. Weltklimakonferenz (COP29) in Baku erklären Agnieszka Brugger, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende, und Kathrin Henneberger, Obfrau im Unterausschuss internationale Klima- und Energiepolitik:

Agnieszka Brugger:

„Wir sehen die brutalen Folgen der Klimakrise nicht nur in Spanien, in Bangladesch oder in der Sahel-Zone, wir spüren sie auch an vielen Orten in unserem Land. Nur mit einer globalen Kraftanstrengung können wir unser aller Lebensgrundlagen schützen. Auf dieser Klimakonferenz braucht es deshalb ein neues und ambitioniertes Ziel bei der internationalen Klimafinanzierung. Annalena Baerbock und ihre Staatssekretärin Jennifer Morgan haben in den letzten Jahren dafür gesorgt, dass Deutschland als starker Teil einer Allianz mit verschiedenen Staaten des globalen Südens und zivilgesellschaftlichen Akteuren und auch gegen Widerstände wichtige Verhandlungserfolge erreicht hat. Dazu gehört die wichtige Vereinbarung und Startfinanzierung eines Fonds für den Umgang mit klimabedingten Schäden und Verlusten (“Loss and Damage”). Mit dieser Haltung von echter Zusammenarbeit und ehrgeizigen Zielen wird die Bundesregierung die Verhandlungen auf der COP 29 gestalten.

Kathrin Henneberger:

„Es ist an der Zeit, dass die, die am meisten zur Klimakrise beigetragen haben, ihren gerechten Anteil leisten. Das Polluters-Pay-Prinzip ist hierbei der Schlüssel zu einer gerechten Klimafinanzierung. Über eine Milliardärs-Steuer (billionaires tax) sowie über Abgaben auf fossile Gewinne (carbon damage tax) benötigt es dringend globale Vereinbarungen.
Die Finanzierung des Baus neuer fossiler Infrastruktur zur Erschließung weiterer fossiler Vorkommen muss beendet werden. Wir brauchen jetzt eine starke Investitionsoffensive, um den Beschluss der COP28 zur Abkehr der Fossilen und Ausbau einer globalen erneuerbaren und resilienten Energieversorgung umzusetzen.
Die Hauptverursacher müssen sich auf der COP29 klar zu ihrer finanziellen Verantwortung bekennen und dazu beitragen, dass die am stärksten betroffenen Länder bei Maßnahmen für Klimaanpassung und beim Umgang mit unvermeidbaren klimabedingten Schäden und Verlusten unterstützt werden. Dazu gehören auch faire Entschuldungsmechanismen, die Klimaschutz und eine nachhaltige Entwicklung langfristig möglich machen.“

Kathrin Henneberger wird vom 17.-23.11.2024 anlässlich der COP29 in Baku sein.