Eine andere Welt ist Möglich!

Auf dem Highway zur Klimahölle?

Mo, 06.02.23, 18:00 – 19:00

Online – Zoom und YouTube

Mit Katja Diehl, Linda Kastrup, Kathrin Henneberger, Nyke Slawik und Michael Bloss

Mobilitätswende statt Autobahnausbau!

Immer breitere Autobahnen lenken unsere Fahrt Richtung Klimahölle – sicher nicht in die richtige Richtung! Aktuell befinden wir uns mitten in einem entscheidenden Streit, ob der Neu- und Ausbau von Autobahnen in Deutschland (planungs-)beschleunigt wird oder, mit Blick auf die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens, gestoppt wird. Einen besonderen Schwerpunkt legen wir auf NRW, wo viele Autobahnen betroffen sind – sowie wertvolle Ökosysteme wie der alte Sterkrader Wald. 

Wir laden dich ein, gemeinsam mit uns darüber zu diskutieren, was wir für nachhaltige Mobilität in Deutschland jetzt wirklich in Bewegung setzen müssen.

Sprich mit der Mobilitätsexpertin Katja Diehl, der Klimagerechtigkeitsaktivistin aus dem Ruhrgebiet und Sprecherin für Fridays for Future Deutschland Linda Kastrup, Kathrin Henneberger und Nyke Slawik aus dem Bundestag und Michael Bloss aus dem Europaparlament über die aktuellen Autobahnausbau-Pläne. Jetzt wird es wichtig, unsere Verkehrspolitik auf unsere Klimaziele auszurichten und Autobahnausbau eine Absage zu erteilen.

Melde dich an, um auf Zoom teilzunehmen. Die Veranstaltung wird auch ohne Anmeldung auf YouTube gestreamt werden. Den YouTube Link findest du direkt unter dem Anmeldebereich.

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Mobilitätswende statt Autobahnausbau

Anmeldung für die Online Diskussion mit Kathrin Henneberger, Nyke Slawik, Michael Bloss und Katja Diehl am 06.02.2023 um 18 Uhr.

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YouTube Livestream: https://www.youtube.com/watch?v=5Sv-oWrXR0A

HINTERGRUND

Führende FDP-Politiker, u.a. unser Bundesverkehrsminister Volker Wissing, bezeichnen Autobahnbau als Beitrag zum Klimaschutz. Das ist ein schlechter Scherz!

Wir brauchen keine neuen Autobahnen, sondern einen Klimacheck für die ganzen Bauvorhaben.

Denn dafür steht Autobahnausbau:

Klimaschaden: Der Verkehrssektor war 2019 für 19% der deutschen klimaschädlichen Emissionen verantwortlich. Das waren über 160 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Und ein Großteil davon geht auf den Autoverkehr zurück. Nach Projektionen des Expert*innenrats für Klimafragen muss sich die Geschwindigkeit der Emissionsminderungen im Verkehrsbereich mindestens vervierzehn(14!)-fachen. Der Neu- und Ausbau von Autobahnen sorgt jedoch für mehr Autos und damit für mehr Emissionen. Und auch der Straßenbau an sich verursacht massive Emissionen. Pro Jahr emittiert der Straßenbau und Erhalt mehrere Millionen Tonnen CO2 in Deutschland laut einer Studie des Bundesumweltamtes. Im Beispieljahr 2008 waren es stolze 14,43 Millionen Tonnen. Die Studie: https://www.umweltbundesamt.de/…/texte_96_2013…

Flächenversiegelung: In Deutschland werden täglich 76 Fußballfelder an Fläche versiegelt, pro Minute die Fläche eines Familienhauses (Quelle BMUV). Der Ausbau und Neubau von Straßen trägt dazu wesentlich bei. Laut Umweltbundesamt werden täglich bis zu 3 Hektar durch den Ausbau von Autobahnen und Bundesstraßen versiegelt. Zum Vergleich: Der Ausbau von Bahntrassen nimmt nur 0,5 Hektar in Anspruch. Die Straße verbraucht 6x mehr Fläche als die Schiene täglich! Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/themen/boden-landwirtschaft/flaechensparen-boeden-landschaften-erhalten/flaecheninanspruchnahme-fuer-siedlungen-verkehr

Autobahnen sind teuer: Zwischen 2015-2030 fallen ca. 120 Mrd. an für Neubau & Erhalt von Bundesstraßen. Allein der Ausbau der A3 zwischen Leverkusen & Oberhausen ist mit 861 Millionen veranschlagt. (Ein Projekt, das vor Ort nicht mal die IHK haben will.) Hintergrund: https://www.bund.net/…/fernstra…/desaster-im-dutzend/…

Der Autobahnausbau ist sozial ungerecht: ~13 Millionen Erwachsene und alle Minderjährigen in Deutschland haben keinen Führerschein (Destatis) und ärmere Menschen haben meist kein Auto. Sie profitieren nicht vom Straßenbau, müssen aber Umweltfolgen mittragen (Abgase, Lärm, versiegelte Flächen).

Stau bei Sanierung: Bereits jetzt hat Deutschland eins der dichtesten Fernstraßennetze der Welt. Eins, das an vielen Stellen marode ist. Weil der Bund angesichts vieler Ausbauprojekte nicht hinterherkommt, den Bestand zu sanieren. Das zeigt sich besonders bei den Brücken. Die Hälfte aller Brückenbauwerke auf Bundesautobahnen muss dringend saniert werden. Das sind über 13.000 Brücken in ganz Deutschland (Quelle: BMDV). Wer da noch zusätzlich hunderte Neu- und Ausbauprojekte vorantreiben will, handelt unverantwortlich. Für eine beschleunigte Sanierung dieser Brücken im Bestand braucht es keine Gesetzesänderung. Die braucht es nur, wenn die Brücken verbreitert und die Autobahn davor und dahinter ausgebaut werden soll. (Das ist das, was die diskutierten Gesetze gerade vereinfachen sollen).

Autobahnbeschleunigung geht zu Lasten anderer Infrastruktur (bspw. Schiene und Erneuerbare): Wir haben einen eklatanten Arbeitskräftemangel in Deutschland bei Ingenieur*innen und im Baugewerbe. Wer die Ressourcen im Autobahnausbau bindet, kappt dafür an anderer Stelle.

KLIMACHECK

Der Verkehr verfehlt schon heute massiv seine Klimaziele. Wenn wir jetzt noch mehr und noch schneller Autobahnen ausbauen, wird sich dieses Problem nur noch verschlimmern. Denn wer Straßen sät, wird mehr Autoverkehr ernten. Und es geht bei der Autobahndebatte um noch mehr als Autos. Doch dabei ist es egal, ob es um die CO2-Bilanz beim Bau, den Flächenverbrauch oder Notwendigkeit der Brückensanierung geht: Neue Autobahnen zu bauen macht einfach keinen Sinn!

In Österreich gibt es einen Klimacheck für Straßenbau. Alle geplanten Projekte werden darauf überprüft, ob sie mit den Klimazielen des Landes vereinbar sind. Und wenn nicht, werden sie entsprechend angepasst oder abgeblasen. Das hat dazu geführt, dass dort noch einige wenige Ausbauten vollendet werden. Dann ist gemäß CO2-Budget Ende. Wir sollten uns daran ein Beispiel nehmen. Im Koalitionsvertrag ist sogar ein Klimacheck für Gesetzesvorhaben vereinbart, es ist jedoch jetzt schon klar: die FDP wird versuchen zu verhindern, dass dieser Klimacheck tatsächlich Autobahnprojekte stoppen kann.

Doch Deutschland braucht den Ausstieg vom Ausbau der Straße. Erst dann kann Verkehrswende richtig gelingen. Das frei werdende Geld könnten wir investieren in Ausbau & Digitalisierung der Schiene, um dort mehr Menschen und Güter zu transportieren. In guten & günstigen ÖPNV für alle. Und Flächen können für den Naturschutz erhalten bleiben. So könnte Deutschland seine Klimaziele im Verkehr schaffen.

Deshalb: Klimagerechte Mobilitätswende!

Melde dich gerne über das Formular oben an, falls das nicht klappen sollte, schicke uns gerne eine Mail an kathrin.henneberger@bundestag.de