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Stopp des Entwidmungsprozesses

Kirchen und Kapellen der Dörfer Keyenberg, Kuckum, Unter- und Oberwestrich sowie Berverath sollen nach Willen der katholischen Kirche entwidmet werden – obwohl wir im Koalitionsvertrag festgelegt haben, dass die Dörfer nicht länger für den Braunkohletagebau Garzweiler zerstört werden sollen. Jegliche Maßnahmen der Entwidmung sollten sofort eingestellt werden, die Menschen in den bis vor kurzen bedrohten Dörfern zu Ruhe kommen dürfen. In einem offenen Brief an den zuständigen Bischof Dr. Dieser bitte ich ihn um genau dies.

Kapelle von Beverath

Sehr geehrter Herr Bischof Dr. Dieser,

in dieser Woche ist der Koalitionsvertrag von SPD, FDP und Bündnis 90/ Die Grünen bekannt geworden. In diesem ist nun ein Kohleausstieg bis 2030 festgeschrieben sowie dass die im dritten Umsiedlungsabschnitt betroffenen Dörfer im Rheinischen Revier erhalten bleiben sollen. Dies betrifft die Dörfer Keyenberg, Kuckum, Unter- und Oberwestrich sowie Berverath. Die Basis für die weiteren Planungen, was Umsiedlung und Abriss der Dörfer angeht, hat sich damit komplett verändert.

Die Menschen in den Dörfern und auch sehr viele in der Region sind darüber sehr erleichtert und dankbar, dass ihre Heimat nun nicht mehr komplett zerstört wird.

Die Kirchen waren und sind in diesen Dörfern schon immer Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens.

Nun steht am kommenden Wochenende, also nur wenige Tage nach Bekanntwerden der hoffnungsvollen Vereinbarungen im Koalitionsvertrag, die Entwidmung weiterer Kirchen in den Dörfern an.

Angesichts der Veränderung der Grundlage halte ich es nun für absolut dringend erforderlich, dass die Entwidmung und alle weiteren Schritte zur Zerstörung der Kirchen sofort gestoppt werden. Auf die Wünsche und Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger in den betroffenen Dörfern muss nun endlich ehrlich eingegangen werden. Ich bitte Sie, nun mit ihnen in den Dialog zu treten und eine gemeinsame Lösung zu suchen.

Bitte stoppen Sie sofort den Entwidmungsprozess und geben Sie den Menschen und auch der Kirche in der Region die Chance, auf die nun feststehenden Veränderung angemessen zu reagieren. Die Menschen haben schon zu lange das Gefühl, alleingelassen und machtlos zurückgelassen zu werden.

Mit freundlichen Grüßen

Kathrin Henneberger, MdB