Ohne Feminismus keine Klimagerechtigkeit

So #Feminismus und #Klimagerechtigkeit. Was hat das den jetzt miteinander zu tun, denkt ihr euch vielleicht. Was haben Treibhausgasemissionen mit der Gleichberechtigung der Geschlechter zu tun?

Nun sehr viel sogar, ich würde so weit gehen zu sagen, ohne Feminismus wird das nix mehr mit Klimakrise aufhalten und Weltrettung.

Warum? Weil die Klimakrise tief verwurzelt ist in historisch miteinander verwobenen Unterdrückungssystemen: Wirtschaftliche Ausbeutung von Natur & Mensch, Kolonialismus, Rassismus und eben die Ungleichbehandlung von Menschen aufgrund ihres Geschlechtes.

Wir werden die Klimakrise nicht aufhalten, wenn wir die tiefliegenden Ursachen des Problems unangetastet lassen. Wir brauchen Lösungen, die die Erhitzung des Planeten stoppen und gleichzeitig eine andere, eine solidarische Weltgemeinschaft aufbauen. Und dazu gehört zentral auch eine Gesellschaft, in der alle Geschlechter Gleichberechtigt sind.

Denn aktuell sieht es so aus: An der vordersten Front im Kampf gegen die Klimakrise und die damit verbundenen Ungerechtigkeiten sind besonders viele Frauen* zu finden. Ohne ihr Engagement gäbe es keine Bewegung für Klimagerechtigkeit – für ein gutes Leben für alle. Die zentralen Entscheidungen über Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen sowie über die ökologisch-soziale Transformation unserer Wirtschaft und Gesellschaft, werden aber weiterhin von einem kleinen primär weißen, reichen und männlichen Teil der Weltbevölkerung getroffen.

Dem entgegen stehen jene Menschen, die am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben und am stärksten bereits unter den Auswirkungen der Klimakrise leiden…Und das sind besonders auch Frauen*. Frauen* aus den ländlichen Regionen des globalen Südens sowie der Indigenen Bevölkerung. Nicht weil sie „schwächer“ sind als Männer, sondern aufgrund ihrer Stellung innerhalb der Gesellschaft und Familien.

Frauen* sind stärker von der Klimakrise betroffen weil sie: 

a) Geringeren Zugang haben zu Infrastruktur, Bildungsmöglichkeiten, medizinischer Versorgung, Möglichkeit Land zu besitzen, Erwerbsarbeit, Mobilität, politischer Teilhabe an Entscheidungsstrukturen (politisch und innerhalb der Familie).

b) Frauen* bilden die Mehrheit der Menschen, die unterhalb der Armutsgrenze leben & damit keine bzw weniger Möglichkeiten haben sich mit Ersparnissen bei steigenden Lebensmittelpreisen vor Hunger zu schützen. 

c) Frauen* (besonders jene in ländlichen Regionen, sowie Frauen* in indigenen Gemeinden) sind stärker existenziell abhängig von der Verfügbarkeit von natürlichen Ressourcen und funktionierenden Ökosystemen (Wasser, Nahrung, Medizin). 

Wir haben jetzt viel über Frauen* als die „Opfer“ der Klimakrise gesprochen. Frauen* müssen gleichberechtigt in allen Entscheidungsstrukturen, von lokaler bis globaler Ebenen, beteiligt werden, nicht nur weil sie am stärksten Betroffen sind, sondern weil sie über Kompetenzen, Wissen und Erfahrungen verfügen, ohne die wir die Klimakrise nicht aufhalten werden können. Um die Klimakrise aufzuhalten brauchen wir die gesamte Menschheit und besonders auch Frauen. Denn sie sind es die mit viel Stärke und Mut Veränderungen in ihren Gemeinden durchsetzen und international mit lauter Stimme für Klimagerechtigkeit streiten.

Die Alternative zu einer Zukunft mit Klimakatastrophe ist eine Zukunft, in der wir eine sozial Gerechte Gesellschaft aufgebaut haben. Und diese müssen wir im Kleinen wie im Großen jetzt beginnen aufzubauen. Auf geht`s! 

*Mit einem Gendersternchen* schreiben wir, da wir nicht nur von zwei Geschlechtern – männlich und weiblich – ausgehen, sondern Geschlecht eine soziale Konstruktion ist: Die tatsächliche Geschlechtsidentität von Menschen ist sehr viel breiter.