Eine andere Welt ist Möglich!

Globale Klimagerechtigkeit und Geschlechtergerechtigkeit gehören zusammen!

Es geht voran! Heute, am 01.03.2023 wurde die Strategie für eine feministische Entwicklungspolitik vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gemeinsam mit den Leitlinien für eine feministische Außenpolitik des Auswärtigen Amts dem Kabinett vorgelegt. Beide sind eng aufeinander abgestimmt.

Ziel ist es, Frauen die gleichen Rechte und den gleichen Zugang zu Ressourcen zu garantieren wie Männern, und darauf hinzuwirken, dass Frauen in politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen gleichberechtigt vertreten und eingebunden sind. Die feministische Außen- und Entwicklungspolitik ergänzen sich gegenseitig in ihrem Ziel der gleichberechtigten Teilhabe aller Menschen.

Wer die Klimakrise bekämpfen möchte, muss Geschlechtergerechtigkeit als Voraussetzung dafür mitdenken. Frauen*1 und Mädchen sind weltweit am stärksten von der Klimakrise betroffen, jedoch im globalen Durchschnitt für weniger Emissionen verantwortlich. Sie bringen existentielles Wissen für Transformationsprozesse mit, sind jedoch gleichzeitig an vielen Entscheidungsstrukturen zur Bekämpfung dieser nicht ausreichend beteiligt. Somit befeuern die Ursachen und Folgen der Klimakrise auch weiterhin global Geschlechterungleichheit. Um dem entgegen zu steuern, ist es unerlässlich die globale Klimagerechtigkeit mit der Geschlechtergerechtigkeit zusammen zu bringen.

1  Wobei hier die Zugehörigkeit zu sozialen Gruppen gemeint ist, nicht das biologisches Geschlecht.

Schwerpunkte

Uns ist das Problem bewusst, weshalb wir in der Bundesregierung für das Thema streiten. Einige erreichte Schwerpunkte sind:

  • Gender Mainstreaming in allen globalen Klimaprozessen: Zur Umsetzung vom UNFCCC Gender Action Plan wurde beim Klimasekretariat der Vereinten Nationen einen National Gender and Climate Change Focal Point eingerichtet. Außerdem werden Projekte des Klimasekretariats finanziert, die eine Stärkung und Weiterentwicklung der Genderkompetenzen zum Ziel haben.

  • Geschlechtergerechte Projekte fördern: In der Genderstrategie der Bundesregierung für die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) ist Geschlechtergerechtigkeit als Leitprinzip bei der Finanzierung von Maßnahmen in den Bereichen Klimaschutz, Klimaanpassung und Biodiver­sitätsschutz verankert. Das heißt konkret, dass alle Projekte auf die Auswir­kungen auf Frauen oder marginalisierte Gruppen geprüft werden.

  • Mehr finanzielle Mittel für Frauen: Die Bundesregierung setzt sich insgesamt dafür ein, dass Frauen mehr finanzielle Unterstützen erhalten, um an wichtigen Entscheidungsprozessen beteiligt werden und ihr Zugang zu Klimamitteln insgesamt vereinfacht wird. Bis 2025 sollen über 90 Prozent der neuzugesagten Projektmittel des Entwicklungsministeriums in Vorhaben fließen, die die Gleichstellung voranbringen. Außerdem gibt es ausgewählte Klimaprojekte, die insbesondere den Frauen* zugutekommen.

Hintergründe

Frauen erfahren weltweit Diskriminierung – die Klimakrise verschärft diese Benachteiligung weiter:

  • Die Mehrheit der Menschen in Armut sind Frauen; oft bleibt ihnen Zugang zu Ressourcen und Bildung verwehrt – und damit auch die Möglichkeit zum Schutz vor Klimafolgen.

  • Gerade im globalen Süden arbeiten Frauen oft im Haushalt und sind dafür zuständig Nahrung zu beschaffen. Auf Grund von Klimafolgen, wie beispielsweise Dürren, müssen sie weite Wege auf sich nehmen, um an Wasser und Nahrung zu gelangen.

  • Laut den Vereinten Nationen waren 2021 bis zu 80% der Menschen, die aufgrund von klimabedingten Katastrophen fliehen mussten, Frauen. Oft bleiben diese aber auch zurück, ohne finanzielle oder rechtliche Möglichkeiten, um für ihre Familie zu sorgen.

  • Manche Studien legen nahe, dass für Frauen ein vielfach höheres Risiko besteht, aufgrund von Klimaereignissen zu sterben.

Fazit

Frauen sind besonders betroffen von den Auswirkungen der Klimakrise – und zugleich auch entscheidende Akteur*innen im Kampf gegen sie. Die Strategien der Bundesregierung, Klima- und Geschlechtergerechtigkeit zusammen zu führen, sind ein wichtiger Schritt. Jetzt muss es aber auch global umgesetzt werden.

Weitere infos

GenderCC – Women for Climate Justice ist ein globales Netzwerk aus Organisationen, Expert*innen und Aktivsit*innen, die für Geschlechtergerechtigkeit, Frauen*rechte und Klimagerechtigkeit arbeiten.

https://www.gendercc.net/home.html