Aktuell begleite ich Ministerin Schulze auf ihrer Reise nach Mauretanien und Nigeria. Ursprünglich sollte es auch nach Burkina Faso gehen – aber aufgrund des Putschs in Niger wurde die Reiseroute verändert. In den Gesprächen spielt die sich verschlechternde Sicherheitslage in der Sahelzone eine zentrale Rolle. Nach Mali und Burkina Faso ist Niger das dritte Land, das einen militärischen Putsch erlebt. Das politische und wirtschaftliche Bündnis ECOWAS (Economic Community of West African States – bestehend aus 15 Staaten) droht mit militärischer Intervention einzugreifen.
Im Land war die Bevölkerung vor dem Putsch bereits akut von Nahrungsmittelknappheit betroffen. Aktuell steigen die Lebensmittelpreise rasant und da auch die Stromverbindung aus Nigeria gekappt wurde, leidet die Bevölkerung noch mehr unter Mangel an Strom, Wasser und Nahrung.
Präsident Mohamed Bazoum wurde von seiner militärischen Leibgarde gestürzt, nachdem er Reformen und personelle Veränderungen durchführen wollte. „Es muss eine diplomatische Lösung geben!“, ist eine Botschaft, die wir in Mauretanien sowie aktuell in Nigeria mit unseren Gesprächspartner*innen aus den Regierungen sowie besonders aus der Zivilgesellschaft hören. Käme es tatsächlich zu einem bewaffneten Konflikt, würde dies die ganze Region weiter destabilisieren und Menschen wären zur Flucht gezwungen.
Ein Thema, das in Gesprächen auch immer wieder aufgegriffen wird: Die Klimakrise in der Sahelzone verstärkt und verursacht bereits Landnutzungskonflikte. Maßnahmen gegen Wüstenbildung und Schaffung von erneuerbarer Elektrifizierung (Viele Menschen besonders in den ländlichen Regionen haben noch keinen Zugang zu Strom), Reisen von Minister*innen (auch in Begleitung von Abgeordneten) sind wichtig, da viele Informationen nur in vertraulichen Gesprächen vor Ort sichtbar werden.
In meinen nächsten Beiträgen werde ich noch detaillierter über die einzelnen Projektbesuche berichten.