Kinderarmut in Mönchengladbach und in ganz Deutschland ist ein riesiges Problem, nicht erst durch die steigenden Preise. Bundesweit sind rund 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche von staatlichen Leistungen abhängig, davon 1,6 Millionen trotz arbeitender Eltern – das ist jedes fünfte Kind. In Mönchengladbach wachsen sogar 27,2 Prozent in Armut auf, mehr als jedes vierte Kind. Ein furchtbarer Zustand, nicht nur im Alltag, sondern auch wegen verringerter Zukunftschancen.

Unsere Grüne Bundesfamilienministerin Lisa Paus hat deshalb Eckpunkte für die geplante Kindergrundsicherung vorgestellt. Zentral ist, dass die aktuelle Holschuld der Eltern zu einer Bringschuld des Staates wird. Heißt: Wenn eine Familie Anspruch auf Leistungen hat, diese aber nicht beantragt, muss der Staat die Familie eigenständig und proaktiv ansprechen und darüber informieren.

Die Kindergrundsicherung soll Kindergeld, Kinderzuschlag und weitere Förderungen zu einer Leistung zusammenfügen und dadurch die Bürokratie vereinfachen. Außerdem wird die Ausschüttung gerechter: Wer weniger hat, bekommt mehr. 2025 soll es soweit sein, dafür braucht es aber noch die Zusagen der anderen Ministerien.

Auch die Klimakrise spielt bei Armut und Gesundheit von Kindern eine massive Rolle. Mitte Januar durfte ich mich mit der UNICEF-Botschafterin Vanessa Nakate aus Uganda im Bundestag treffen. Sie erzählte uns von den Folgen von Extremwetterereignissen und steigenden globalen Temperaturen auf den psychischen und physischen Zustand von Kindern. Hoffnungslosigkeit, Mangelernährung, sogar posttraumatische Belastungsstörungen erschweren vor allen denen das Leben, die am wenigsten zur Klimakrise beitragen.

Wir streiten also mit Kindergrundsicherung für ein gutes Leben für alle Kinder hier und mit unseren Anstrengungen für Klimagerechtigkeit für alle Kindern, vor allem aus Regionen, die von der Klimakrise am meisten betroffen sind.

Liebe Grüße,

Kathrin Henneberger